LKA beschlagnahmt Goldbarren und Munition aus dem „Königreich Deutschland“
Ermittler des Landeskriminalamtes Sachsen haben bei Durchsuchungen von elf Objekten bei „Reichsbürgern“ Goldbarren, Fantasiedokumente, Bargeld und Munition beschlagnahmt.
Bei einer Razzia gegen „Reichsbürger“ am Mittwoch in mehreren Bundesländern haben Beamte des Landeskriminalamts Sachsen neben Computern und Fantasiedokumenten auch Bargeld, Munition und Goldbarren gefunden. Die Ermittler durchsuchten sechs Objekte in Sachsen, je zwei in Hessen und Sachsen-Anhalt und eins in Brandenburg, wie das Landeskriminalamt Sachsen am Donnerstag mitteilte.
Die Ermittlungen richteten sich gegen Angehörige des „Königreichs Deutschland“ (RKD), die sogenannte „Reichsbürger“ sind. Grund für die groß angelegte Polizeiaktion war der Verdacht auf unerlaubte Versicherungs- und Bankgeschäften. Die Durchsuschungen geschahen auf richterliche Anordnung des Amtsgerichtes Dresden.
Bargeld, Munition und Goldbarren bei Reichsbürgern sichergestellt
Die Ermittler stellten Computer, Mobiltelefone, Speichermedien, verschiedene Ordner, Akten und Fantasiedokumente sicher. Außerdem beschlagnahmten sie etwa 35.000 Euro Bargeld, 60 Schuss Munition und mehrere Goldbarren. Die Barren wogen sechs Kilogramm und hatten einen Wert von 360.000 Euro.
Weiter vollzogen die Beamten Vermögensarreste. Dabei wird den Angeklagten der Zugriff auf ihr Vermögen entzogen. 10.000 Euro Bargeld, eine Lebensversicherung und mehrere Bankkonten wurden gepfändet. Die Ermittler im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dresden stellten außerdem 60 Identitäten fest und führten fünf erkennungsdienstliche Behandlungen durch.
Beschuldigte sehen Deutschland nicht als souveränen Staat an
Zu den Beschuldigten gehören neun Menschen zwischen 34 und 73 Jahren. Acht der Beschuldigten wird vorgeworfen, eine Krankenkasse gegründet und seit mindestens 2021 betrieben zu haben. Sie hatten keine dafür erforderliche aufsichtsrechtliche Genehmigung, hieß es. Drei Beschuldigte sollen unerlaubte Bankgeschäfte betrieben haben. Ein Beschuldigter sei der Gehilfe der anderen gewesen.
Zu den Beschuldigten gehöre auch der selbst ernannte „König“ der Gruppierung Peter Fitzek. Die „Reichsbürger“ des RKD sehen Deutschland nicht als einen souveränen Staat an. Sie ignorieren Vorschriften und Gesetze. Der Verfassungsschutz beobachtet die Gruppe.